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Nachdem am vorigen Spieltag Gegner TSV Tettnang II nicht zum Spiel angetreten war, durften die Landesliga-Tabellenführerinnen aus Lustnau am Samstag Abend wieder ran. Beim Gegner SV Granheim läuft’s in dieser Saison noch nicht rund, sie stehen aktuell auf einem Abstiegsplatz. Bei Lustnau gab es zwei Änderungen in der Startaufstellung, da Hannah Guhl und Tanaya Betz wegen Erkältung nur bedingt einsatzbereit waren. Für sie waren Kim Renz und Leonie Dittrich von Anfang an dabei.

Im Spiel waren die Rollen klar verteilt: Lustnau hatte mehr Ballbesitz und bestimmte das Spiel, aber Granheim versteckte sich nicht und setzte mit schnellen Kontern immer wieder Nadelstiche. Das Spiel schien zunächst den für Lustnau in dieser Saison üblichen Verlauf zu nehmen, als Angelika Oswald in der 6. Spielminute aus 18 Metern traf. Doch der Treffer wurde wegen eines Handspiels nicht anerkannt. Danach spielte Lustnau zwar überlegen, aber nicht hundertprozentig überzeugend. Und so dauerte es bis zur 27. Minute, bis das 1:0 für Lustnau tatsächlich fiel. Wieder war es Angelika Oswald, die diesmal eine Flanke von Leonie Weber im Fünfmeterraum per Kopf über die Linie brachte. Granheim antwortete mit einem Angriff über links, die Hereingabe spitzelte Torjägerin Tabea Einfalt an Lustnaus Torhüterin Johanna Burkhard vorbei zum unerwarteten Ausgleich ins Netz (31.). Lustnau spielte weiter nach vorne, scheiterte jetzt aber immer wieder an der gut reagierenden Gästetorhüterin. Das 2:1 fiel nach einem langen Pass von Kim Priesnitz auf Leonie Weber, die mit einer schönen Einzelleistung die Granheimer Abwehr überwand (40.).

Trainer Frieder Erne war trotz der knappen Halbzeitführung mit dem Spiel seines Teams nicht zufrieden und forderte mehr Bewegung im Angriff und mehr Präzision im Passspiel. Sein Team machte sich nach Wiederanpfiff daran, diese Vorgaben umzusetzen. Tatsächlich gelang Kim Renz in der 50. Spielminute das 3:1 – Granheims Torhüterin Seiffert konnte einen Ball nicht festhalten, Angelika Oswald war zur Stelle und legte für Kim Renz auf –, doch wiederum antwortete der Underdog prompt. Nach einem Ballverlust in der Lustnauer Abwehr war erneut Tabea Einfalt zur Stelle und verkürzte auf 3:2 (55.). Mit zunehmender Spieldauer machte sich auf Seiten der Gäste das laufintensive Spiel dann doch bemerkbar, während Lustnau immer überzeugender wurde. Das 4:2 war das Ergebnis einer schnellen Kombination auf engstem Raum im Granheimer Strafraum, die Linksaußen Leonie Dittrich mit einem Heber über die Torhüterin abschloss (73.). Anschließend wechselte Trainer Erne fünfmal aus, und auch in neuer Besetzung ließ Lustnau nichts mehr anbrennen. Dem 5:2 ging wieder eine sehenswerte Kombination voraus, die von Angelika Oswald über Leonie Weber und Jana Kirsamer zu Kim Priesnitz führte, die mit dem Ball über die Linie dribbelte (77.). Nur zwei Minuten später hätte Priesnitz sogar noch erhöhen können, als ihr Schuss gegen den Pfosten prallte.

Der Lustnauer Sieg war deutlich und auch in dieser Höhe verdient, fühlte sich aber eher an wie ein Arbeitssieg gegen einen Gegner, der nicht wie ein Abstiegskandidat spielte. Der TSV Lustnau hat nach dem 9. Spieltag die maximale Ausbeute von 27 Punkten erzielt, Verfolger SV Deuchelried spielte dagegen nur Unentschieden und hat jetzt 20 Punkte auf seinem Konto.

Johanna Burkhard – Pauline Berlet (77. Hannah Guhl), Lisa Loreck, Miriam Mielke, Anna Döpper (77. Alexis Lickfett) – Kim Renz – Angelika Oswald (75. Fabienne Limberger), Kim Priesnitz, Jana Kirsamer (76. Lisanne Epple), Leonie Dittrich (76. Anouk Edimo) – Leonie Weber. Auf der Bank: Tanaya Betz.

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