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Oberliga BW | 24. Spieltag |

Das Team, das die Frauen des TSV Lustnau am Sonntag Nachmittag empfingen, schwebt derzeit zwischen Himmel und Hölle. Die Alemannia Freiburg-Zähringen hat am Mittwoch den südbadischen Verbandspokal gewonnen und darf in der nächsten Saison im DFB-Pokal antreten. Gleichzeitig stehen die Freiburgerinnen auf dem drittletzten Platz der Oberliga Baden-Württemberg und hatten vor dem Spiel nur noch eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt.

Man merkte den Gästen sofort an, dass sie die kleine Chance, die sie noch hatten, nutzen wollten. Sie praktizierten von der ersten Minute an hohes Pressing und scheuten keinen Laufweg. Viel kam dabei allerdings nicht heraus, denn Lustnau verstand es gut, sich immer wieder aus der Umklammerung zu befreien. Die Gastgeberinnen kombinierten gut im Mittelfeld, nur der Pass in die Spitze blieb meistens hängen. Es war ein abwechslungsreiches Spiel ohne Strafraumszenen, das zur Halbzeit folgerichtig torlos unentschieden stand.

Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit waren die beste Phase der Lustnauerinnen, die nun mit drei Spitzen agierten und den ersten Sieg in der Rückrunde erringen wollten. Das Spiel verlagerte sich in die Hälfte der Gäste, die nun ihrerseits mit langen Bällen auf ihre schnellen Außenstürmerinnen dagegenhielten. Mitten in die Lustnauer Drangphase hinein fiel jedoch das Tor für die Freiburgerinnen. Nach einer Ecke konnte Lustnaus Torhüterin Anne Biering den Ball nicht festhalten, Freiburgs Jule Hauser war zur Stelle und erzielte in der 54. Minute aus kurzer Distanz die 1:0-Führung für die Gäste. In der 59. Spielminute führten die Gäste eine Ecke kurz aus, flankten den Ball scharf vors Tor, wo Lisa Maria Appel den Ball im Fünfmeterraum gerade noch erwischte und über die Linie brachte. Zwei Standardsituationen hatten den Lustnauer Matchplan zunichte gemacht. Die Alemannia bekam nun Oberwasser und bestimmte für den Rest der Partie das Spiel. Lustnau hatte nicht mehr viel entgegenzusetzen, zumal Trainer Erne ab der 70. Minute dreimal auswechseln musste. In der 88. Spielminute erzielte Laura Richter nach einem Ballverlust im Lustnauer Aufbauspiel das 3:0 für die Gäste. Die bekamen in der Nachspielzeit sogar noch einen Strafstoß zugesprochen, aber den parierte Lustnaus Torhüterin Anne Biering ganz hervorragend.

Danach war Schluss, die Gäste hatten ihre Aufgabe erfüllt. Genützt hat es ihnen jedoch nichts, denn da der TV Derendingen sein Spiel gegen Hegau gewann, ist die Alemannia Freiburg-Zähringen definitiv abgestiegen. Das gilt seit heute auch für Ex-Bundesligist VfL Sindelfingen Ladies, die dem TSV Lustnau in die Verbandsliga Württemberg folgen.

Trainer Frieder Erne: „Die Einstellung hat auch heute gestimmt. Das ist in der Situation, in der wir gerade sind, keine Selbstverständlichkeit. Aber unser Spiel nach vorne war nur am Anfang der zweiten Halbzeit gut, nach den Standardgegentoren haben wir den Faden verloren.“

Für den TSV Lustnau spielten: Anne Biering – Lea Henes, Pia Fuchs, Angelika Oswald (71. Fabienne Limberger), Anna Döpper – Jana Kirsamer, Lena Herr – Kim Müller (74. Charlotte Zachow), Sara Müller, Michelle Engelhardt – Emma Niedner (71. Thao Vo). Auf der Bank: Sophia Scheuermann.

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