Seite wählen

Stark gekämpft und doch verloren.

Am frühen Sonntagmorgen ging es zu unserem letzten Spiel der Saison ins weitgelegene Obertal im Schwarzwald. Pünktlich um 7.45 Uhr reisten wir (Sandra Claudi, Carla, Tini und Cici) zum stärksten Gegner in der Verbandsstaffel in den Schwarzwald. Eine lange Anfahrt (1,5 Stunden) erwartete uns. Wir wussten, der heutige Spieltag würde sehr schwierig werden. Obertal, ein bislang unbekannter Gegner, war bestens aufgestellt und trat mit ihren besten Spielerinnen an. Die Gegnerinnen spielten allesamt bei den Damen aktiv in der Verbandsliga und waren natürlich vom spielerischen die bislang besten Gegnerinnen in der Liga. Dies hatten wir auch schon von Sonnenbühl gehört.

Die Anlage beim TG Obertal war herrlich gelegen. Fast wie im Urlaub. Tonbach und Ruhestein, die Naherholungsgebiete waren Nachbarorte von Obertal. Die Tennisanlage lag mitten im Wald. Zwar klein (nur 3 Sandplätze), aber eine wunderschöne Holzhütte rundete diese idyllische Anlage ab. Wir fühlten uns eigentlich wie im Trainingslager. So mussten wir es auch sehen. Stark angeschlagen – Carla war zuvor noch krank und lag im Bett, Claudi mit einer Knieverletzung vom Skifahren, immer noch nicht fit, Tini hatte unruhige Nächte zuvor, ihr Sohn hatte Corona, Sandra immer noch leicht eingeschränkt von ihrer Schienbeinverletzung und Cici unsere Neueinsteigerin im Tennis hatte bislang wenig Matcherfahrung.

Doch wir hatten zum Glück die Liga mit 2 Siegen gegen Sonnenbühl und Gechingen gesichert. Egal wie dieser Spieltag enden sollte, wir hatten unser Saisonziel schon erreicht. Der Nichtabstieg war gesichert und so konnten wir eigentlich locker aufspielen.

In der ersten Runde ging an Position 4 Cecile Stahl mit ihrem Einzel ins Rennen. Ihre Gegnerin war sehr gut. Sie hatte eine sehr gute Vorhand, einen starken Aufschlag und auch eine gute Rückhand. Lediglich die Kondition war nicht so gut. Der erste Satz ging mit 6:3 an die Gegnerin. Im zweiten Satz kämpfte Cici und gewann ihn überraschend mit 6:4. Im Matchtiebreak hatte Cici sogar einen Matchball, konnte diesen aber nicht verwandeln. Ihre erfahrene Gegnerin gewann leider den dritten Satz mit 12:10. Trotzdem ein wirklich starkes Spiel von Cici im erst zweiten Spiel ihrer Tennis-Karriere.

An Position 2 durfte Carla Horlacher-Hartung ran. Sie hatte eine wirklich sehr starke Gegnerin. Melanie Braun hatte eigentlich keine Schwächen. Sie spielte druckvolles Tennis und war läuferisch sehr stark. Carla spielte trotz ihrer Erkrankung ein sehr gutes Tennis. Ich würde sagen, eines ihrer besten Matches in dieser Saison. Aufgrund der Hitze und ihrer krankheitsbedingten Schwäche verlor Carla leider ihr Match gegen eine ebenbürtige Gegnerin. Trotzallem eine überragende Leistung von Carla. Jede andere hätte vermutlich das Spiel abgesagt und wäre zu Hause im Bett geblieben.

In Runde zwei, an Position 1 spielte Sandra Müller-Marek. Auch hier war beim Einspielen schon klar, sie hatte es mit der stäksten Gegnerin in der Liga zu tun. Schwächen hatte diese eigentlich keine. Eine druckvolle Vorhand, ein starker Aufschlag und ein komplett sicheres Siel.  Auch läuferisch und konditionell war sie sehr gut. Egal – Sandra hatte ja nichts zu verlieren. So spielte sie auch und Zuschauer sahen wirklich von beiden Seiten ein super Spiel. Ich würde sagen, eines ihrer besten Spiele in den letzten Jahren. Leider konnte sie beim Spielstand Einstand und Vorteil den letzten konsequenten Punkt nicht verhindern oder selbst sichern. So ging das Spiel am Ende mit 6:2 und 6:2 an die Gegnerin. Sandra war mit ihrer Leistung aber sehr zufrieden.

An Position 3 spielte Christine Staudenmeyer gegen eine ebenfalls sehr dominante Gegnerin. Auch ihre Gegnerin spielte bereits in ihrer Jugend und im aktiven Bereich in der Verbandsliga. Dies war auch bei allen Schlägen gut zu erkennen. Aber Tini, ebenfalls läuferisch stark und mit sehr sicherem Spiel, holte sich überraschend den ersten Satz mit 7:6. Den ebenfalls stark umkämpften zweiten Satz verlor sie knapp mit 4:6 gegen ihre athletische Gegnerin. Die glühende Sonne, die Stechbremsen vom Wald waren doch sehr störend und auch der trockene Platz machte Tini zum Schluss wirklich zu schaffen.

Wir waren alle sehr enttäuscht über die nicht genutzten Chancen. Aber klar, gegen so einen guten Gegner hatten wir bislang auch noch nie gespielt. Die Doppel sollten gewonnen werden. Eine schwierige Aufgabe stand uns bevor.

Im Doppel 1 gingen Claudi und Carla an den Start und im Doppel 2 Sandra und Tini. Wir hatten eine taktische Variante gewählt. Allerdings hatten wir so noch nie zuvor miteinander gespielt. Es lief überraschend gut. Claudi und Carla mussten gegen die an 1 und 3 gesetzten Gegnerinnen spielen. Leider verloren sie trotz wirklich gutem Tennis knapp mit 4:6 und 3:6.

Sandra und Tini hatten ebenfalls noch nie miteinander gespielt und mussten gegen die Nummer 2 und 4 ran. Dies war ebenfalls keine leichte Aufgabe. Überraschend und mit genialen Bällen am Netz sicherten sie sich den ersten Satz mit 6:1. Eigentlich sollte es so weitergehen. Naja, was dann folgte, fragen sie sich heute noch. Die Zuschauer riefen ins Spiel und meckerten rum, warum sie nicht den Platz spritzen würden. Irgendwie brachten diese Störungen die beiden komplett aus dem Ruder. Auch die Bremsenplage war sehr unangenehm. So verloren sie den zweiten Satz mit 2:6. Im Matchtiebreak waren die beiden wieder konzentriert, jedoch plagten Tini starke Muskelkrämpfe in der Wade und den Zehen. Sie konnte nicht mehr laufen. Die Gegner nutzten diesen Vorteil und gewannen den Matchtiebreak mit 10:8.

Am Ende stand es 0:6/3:12 und42:68 für Obertal, was für sie die Tabellenspitze bedeutete. Trotz allem war die Niederlage positiv zu bewerten. Gegen so einen starken Gegner hatten wir bislang noch nie gespielt. Hier müssen wir nächstes Jahr einfach stärker auflaufen und unsere Chancen im Matchtiebreak nutzen.

Alle Spielergebnisse können wie immer auf den Seiten des Württembergischen Tennis-Bundes nachgelesen werden.