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Die Sophienpflege: eine Brücke ins Erwachsenenleben

Kinder und Jugendliche, deren Entwicklung gefährdet, gestört oder behindert ist, brauchen Erziehungs- und Bildungshilfen. Die Sophienpflege, eine dezentrale evangelische Einrichtung für Jugendhilfe im Landkreis Tübingen mit Hauptsitz in Pfrondorf, nimmt sich dieser Aufgabe an. Sie will den jungen Menschen zur Selbstfindung verhelfen und zu sozialem Verhalten im Geist christlicher Nächstenliebe erziehen. Ein anderer wichtiger Schwerpunkt der Sophienpflege ist, die Ausbildung und Fortbildung auf dem Gebiet des Erziehungswesens zu fördern.

Die Angebote der Sophienpflege für Kinder- Jugendliche und deren Familien sind sowohl stationär als auch teilstationär, ambulant und am Gemeinwesen orientiert. Schon seit 1972 entstanden familienähnliche Außenwohngruppen in angemieteten oder käuflich erworbenen Häusern in den umliegenden Städten und Gemeinden. In den 1980er Jahren kam als Wohnform für Jugendliche das Angebot des Betreuten Jugendwohnens hinzu.

Mit Beginn der achtziger Jahre entwickelte die Sophienpflege gemeinsam mit dem Kreisjugendamt Tübingen unter dem Begriff der so genannten „Jugendhilfestationen“ unterschiedliche Hilfen in ambulanten und teilstationären Angebotsformen. Diese Jugendhilfeangebote sind bis heute gekennzeichnet durch Anlaufstellen und Begegnungsstätten, in denen Kinder, Jugendliche und Eltern tagsüber Betreuung, Begleitung, Beratung und Unterstützung in unterschiedlichster Form erfahren können. Kennzeichnend für diese Angebotsform ist der stets präventive Ansatz, d.h. möglichst frühzeitig mit Familien in Kontakt zu treten, um in problembelasteten Situationen die geeignete Unterstützung anbieten zu können. Beispielhaft sei hier die Soziale Gruppenarbeit (SGA) genannt. Die Teilnahme an der SGA soll Kindern und Jugendlichen bei der Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen helfen.

Soziale Gruppenarbeit fördert auf der Grundlage eines gruppenpädagogischen Konzepts die Entwicklung Kinder und Jugendlicher durch soziales Lernen in der Gruppe. Sie ist eine niederschwellige, die Familie unterstützende Jugendhilfeleistung und kann von Eltern in Anspruch genommen werden, wenn dies für die Entwicklung des Kindes / Jugendlichen notwendig ist. Wurde in der Vergangenheit eine möglichst wohnortnahe Hilfeleistung angestrebt, so findet in der Ausrichtung auf die Zukunft (Stichwort: Ausbau der Ganztagsschulen) auch die Ansiedlung von SGAen an Schulen statt.

Der Ausbau der Schulsozialarbeit

Seit Mitte der neunziger Jahre weitet sich der präventive Jugendhilfegedanke immer stärker auch auf den Schulbetrieb aus. So entwickelte  sich die Angebotsform der Schulsozialarbeit.

Der Alltag in Schulen gestaltet sich mittlerweile facettenreicher, Wünsche und Sorgen vieler Beteiligter treffen aufeinander, so dass sich manchmal auch Konfliktpotential bildet. In enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften arbeitet hier die Schulsozialarbeit an stimmigen und tragfähigen Lösungen. Inzwischen ist die Sophienpflege als Träger von Schulsozialarbeit an 16 Schulen des Landkreises mit mehr als 25 Mitarbeitenden vertreten. Gerade im Hinblick auf den stetigen Ausbau der Ganztagsschulen erhält der Bereich der schulischen Angebote auch in der Sophienpflege ein immer größer werdendes Gewicht.

Die differenzierten Jugendhilfeangebote werden ergänzt durch die Rudolf-Leski-Schule, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, und das Evangelische Institut für Aus- und Fortbildung mit einer Fachschule für Sozialwesen.

Die Sophienpflege, Partner in Stadt und Region

 Im Wandel vom ehemaligen „Rettungshaus“ hin zur „Sophienpflege – Evangelische Einrichtungen für Jugendhilfe Tübingen e.V.“ zeigt sich die Sophienpflege heute so, wie sie sich immer schon verstanden hat: als der Stadt Tübingen und der Region verbundener Partner im sozialen Engagement! Das Selbstverständnis der Sophienpflege ist: Sie steht im Dienst der Gesellschaft, der ihr anvertrauten Menschen, der Gemeinschaft aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Partner der Einrichtung, der evangelischen Kirche und ihrer Diakonie.

Auf der Suche nach einem alternativen Austragungsort für den Kirnberglauf – eine Suche, die durch den Neubau der Turnhalle notwendig schien –  hatte das Orgateam des Kirnberglaufs mehrere Gespräche mit der Leitung der Sophienpflege. Zu einem Umzug des Laufs kam es nie, doch der Kontakt war hergestellt, und wir freuen uns, dass die Sophienpflege in den Jahren 2020 und 2021 Sozialpartner des Kirnberglaufs ist!

Weitere Infos über die Sophienpflege findet ihr hier.